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China - Hong Kong

Hong Kong, 15. September 1999

Chinesische Mauer

In unserem luxurioesen zweier Abteil erreichten wir die Chinesische Grenze und wenige Stunden spaeter erblickten wir die bompoese Grosse Mauer am Horizont.

Summerpalast Peking

Peking war im ersten Moment ein richtiger Kulturschock - die vielen kleinwuechsigen Leute, der grosse Verkehr, die modernen Hochhaeuser. Doch nach dem ersten feinen chinesischen und guenstigen Essen sah schon alles wieder ganz anders aus. Mit dem Velo wagten wir uns auf Entdeckungstour und besichtigten bei sommerlichen Temparaturen die Verbotene Stadt und den Sommer Palast - wunderschoen und eindruecklich, aber viel zu viele chinesische Touristen. Leider erlebt diese Stadt keinen Veloboom mehr und so genossen wir es die Velostrassen unsicher zu machen und machten uns lustig ueber die Velopolizisten, die einem auf grossen Kreuzungen mit roten Fahnen zurueckhalten oder -pfeifen.

Chinesen

Nachdem wir einigermassen problemlos zu Zugsbilletten kamen, gings mit einem Hard Sleeper weiter Richtung Sueden nach Xian, wo wir die Takotta Armee besichtigten, dies sind 7000 Lebensgrosse Tonsoldaten, die ein Grab bewachen. In dieser Stadt machten wir Freundschaft mit drei chinesischen Medizinstudenten, die uns in ihr Heim zum Nachtessen einluden und uns beim Abschied auf dem Perron reich beschenkten. Ja, die Leute sind erstaunlicherweise sehr freundlich und offen gegenueber Touristen und versuchen in Kontakt zu kommen, sei es in Chinesisch oder Englisch. Doch es gibt auch viele neugierige Blicke und man wird oft einfach angestarrt.

Die Zugsfahrt in China gleicht einem Ritual. Wartesaal sitzen und das Gepaeckstueck schoen in einer Reihe aufgliedern, dann im richtigen Moment aufstehen und draengeln. Ab in den Zug zum nummerierten Liegebett und sofort das Gepaeck verstauen, aber aufgepasst, dass Gepaeckstueck darf ja nicht ueber die Ablage ragen. Auf einigen Bahnhoefen kommen kurz vor der Abfahrt einige Blueten im Gleichschritt auf dem Perron daher und salutieren bei der Abfahrt. Als erstes stellen sich die "Blueten" vor und erwaehnen ihren Rang und ihre "Orden" und es wird applaudiert. Dann wird das Billett gegen ein Metallstueck eingetauscht, der Teppich im Gang wird aufgerollt, heiss Wasser wird ausgeschenkt, am Abend werden die Schuhe schoen in Reih und Glied gestellt und die Handtuecher muessen exakt aufgehaengt werden - und man glaubt es kaum, es gibt ein Gaestebuch wo man Gutes und Schlechtes ueber die Mannschaft eintragen kann...

Ausserhalb von Chengdu sahen wir unsere ersten Pandas - herzig diesen drolligen Baeren beim Spielen zuzuschauen. Es ist schade, dass diese vom Aussterben bedroht sind.

Lijiang

Weiter gings nach Lijiang, diese schoene Stadt liegt nahe der Tibetischen Grenze und liegt auf ueber 2000 m Hoehe. Die fantastische Bergwelt mit dem 5500 m hohen Jade Dragon Snow Mountain im Hintergrund ist wunderschoen. In dieser Kleinstadt lebt die Chinesische Minderheit Naxi, die noch immer mit ihren schoenen Trachten durch die Gassen ziehen. Im nahe gelegenen Dali lebt eine weitere Minderheit - Bai. Dort besuchten wir einen nicht touristischen Markt und waren wirklich begeistert von dieser Farbenpracht und den Einheimischen, was die alles anboten.

Schrift

In Kunmning (Schwesterstadt von Zuerich) gerieten wir an die Internationale Gartenschau Expo 99. Wunderschoene Ausstellung, dort besuchten wir natuerlich den Schweizerstand und wurden prombt zu einem Cafe eingeluden - ja, wir erfuhren wirklich tolle Stories ueber die Zusammenarbeit mit den Chinesen... Und leider machten wir in dieser Stadt die ersten negativen Erfahrungen, wie zuviel bezahlen, nichts verstehen, denn die Schrift ist ja wirklich nicht ganz einfach und unfreundlich, aber auch hier gab es Ausnahmen und so kamen wir zum erstenmal zu Kommissionsfreien Tickets, sprich zu Chinesischem Tarif!

Guilin

Guilin bzw. Yangshuo war der Hoehepunkt von China. Die atemberaubende Landschaft mit den spitzen Bergen, den Reisfeldern und dem Lijiang River ist bezaubernd und wir genossen das Velofahren durch diese schoene Gegend. Die Leute hier leben sehr einfach und es scheint, dass deren Hauptaufgabe es ist tagein tagaus auf ihren Wasserbueffel acht zu geben und diesen herumfuehren. Ausserdem fehlte eine kleine Hoehlenexpedition nicht, mit Kopflampe ausgeruestet gings in einen kleinen Fluss und dann durch eine kleine Oeffnung am Fusse eines Berges in die Wasserhoehle - einmalig und abenteuerlich, denn in dieser 6 km langen Hoehle gibt es kein kuenstliches Licht und es geht zum teil Bauchtief durch das Berginnere - wow.

Nach 16500 km Zugsfahrt und einer Gesamtzeit von 11 Tagen und 18 Stunden von Zuerich aus erreichten wir Hong Kong.

Hong Kong

Wie jederman weiss gehoert Hong Kong seit 1. Juli 1997 zu China - denkste! Passkontrolle hiess es und schon hatten wir den Exitstempel in unserem Chinavisum, gemaess Aussage des Zollpersonales sei dies eine Uebergangsloesung (na ja, man war ja eigentlich schon sehr lange auf dieses Datum eingestellt oder nicht?), somit erloeschte sich unser Traum mit dem Zug weiter durch China nach Vietnam zu fahren. Und so muessen wir halt das Flugzeug nach Hanoi nehmen... Ueber diese Grossstadt muss ich glaub ich nichts erzaehlen, die ist ja Weltbekannt und die Skyline vom Victoria Peak ist ueberwaeltigend! Doch gerade heute stecken wir im 14. Stockwerk unseres kleinen Guesthouseraumes inmitten von Hong Kong fest, der Grund ist ein Typhoon Staerke 10 (Windgeschwindigkeit ca. 150 km/h) und die Strassen sind frei von Autos und Leute und wir hoffen dass wir uebermorgen weiter nach Hanoi fliegen koennen...

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