Tanzania (28. August - 25. Oktober 2003)

Winterthur, 05. Mai 2005

Text: Mia Bosshard / Fotos: Stefan Bosshard             Download Reisebericht_Tanzania.pdf (1'760 KB)

   

 

Endlich geht unser Traum in Erfüllung: wir werden acht Wochen durch Afrika reisen !
Wir haben nur zwei Fixpunkte während dieser Zeit; nach fünf Wochen treffen wir uns mit unseren Freunden in Arusha zur gemeinsamen Kilibesteigung und den Rückflug.

Als das Flugzeug an diesem Donnerstag abhebt, können wir zwei uns kaum mehr ruhig halten. Die letzten Wochen vor der Abreise hatten wir eh kaum was anderes im Kopf als diese Reise und begannen für unsere Verhältnisse früh mit der Gepäckliste.
So sind unsere Rucksäcke nun wirklich nur mit dem Nötigsten gefüllt und -im Besonderen meiner- somit auch bedeutend leichter als sonst!


Via Johannesburg erreichen wir gut 16 Stunden Dar-es-Salaam, die Hauptstadt Tansanias.
Die Erleichterung ist immens, als wir auch unsere Rucksäcke unversehrt entgegen nehmen können- und als der Weiterflug nach Pemba auch noch klappt, sind wir beide überglücklich.

Doch mein Glücksgefühl schlägt schnell in Entsetzen um, als ich "unser" Kleinflugzeug besteige: hoffnungslos überfüllt (ausser den zusätzlichen Passagieren befinden sich auch Hühner und anderes Getier in Flugzeug), zerschlissene, halbmarode Sitze ohne Sicherheitsgurten und ausser der Frontscheibe im Cockpit wurden alle entfernt, zwecks Airconditioning. Ausserdem kann die Türe nur mit einem Strick zugehalten werden.

Wir schwitzen Blut, die Zwischenlandung auf Sansibar gibt uns nur eine kurze Verschnaufpause.

 
Pemba
Wohlbehalten treffen wir auf Pemba ein und finden im "old mission house" in Chake-Chake eine wunderbare Unterkunft. Es liegt luftig am Stadtrand und bietet einen herrlichen Blick auf den Regenwald und die nahe gelegene Bucht.

Wir sind hauptsächlich zum Tauchen hierher gekommen, doch leider müssen wir uns noch ein bisschen gedulden, da das Tauchboot generalüberholt wird.
Ausser einer Schwedin sind wir die einzigen Gäste und so haben die Angestellten Zeit und Muse, uns über die örtlichen Highlights zu informieren- kurze Zeit später sind wir bereits unterwegs auf Pembas einziger geteerter Strasse Richtung Norden.

Vumawimbi Beach ,paradiesisch und touristenfrei ! Wir geniessen die Ruhe, auch wenn die Einheimischen uns begaffen als kämen wir vom Mars!!!

 

Die nächsten Tage sind nicht weniger paradiesisch, ausgefüllt mit Tauchen.
Frühmorgens geht's jeweils los( mittlerweile weckt uns der 5-Uhr -Ruf des Imans nicht mehr jede Nacht auf!), das Tauchboot bringt uns zum gewünschten Spot und fährt dann weiter, die mitgenommenen Lebensmittel oder Werkzeuge auf eine der umliegenden Inseln zu bringen, wo sie die Ranger bereits erwarten.
Sie sind hier überall stationiert, um die Riffe zu schützen bzw. die einheimischen Fischer davon abzuhalten, in den geschützten Gebieten zu räubern.
Wir haben mehr als einmal beobachtet, dass die Ranger wirklich eingreifen und auch saftige Bussgelder verteilen mussten!
Die Mittagspause verbringen wir jeweils auf einer der paradiesischen Inseln; das türkisblaue Wasser, der fast weisse Sand und die bunte Unterwasserwelt verleiten zum Träumen.
Kein Wunder vergeht die Zeit wie im Flug und der Tag unserer Abreise ist schnell da.
Wir erkunden daher noch die Insel mit den hauseigenen Fahrrädern- leider sind sie ziemlich altersschwach und mit wirklich schlechten Bremsen ausgestattet.
Doch unsere Ausfahrt amüsiert alle und die Kinder lassen sogar das Fussballspiel während der Schulpause sausen, um die "mzungus"( Weisse, eigentl. Engländer) und deren mitgebrachte Postkarten zu bestaunen!


Dar-es-Salaam
Wir haben beschlossen, nach diesen einmaligen Reisebeginn so schnell als möglich weiter zu reisen, zumal diese Stadt nicht sehr einladend auf uns wirkt!
Trotz unser begrenzter Swahili-Kenntnisse und dank der hilfsbereiten Freundlichkeit der Einheimischen gelingt es uns auf Anhieb, im "dalla-dalla" (afrik. Minibus) zur Tazara- Trainstation zu gelangen.
Wir wollen weiter Richtung sambischer Grenze; leider sind die Tickets erster Klasse bereits ausverkauft. Nach kurzer Beratung sind wir uns einig, lieber 2. Klasse zu reisen, als das ganze Wochenende hier zu verbringen.
Die Rückfahrt im dalla-dalla stellt sich als einmalige Sightseeingtour heraus: wir kreuzen durch Märkte, haben dank der permanenten Verkehrsüberlastung genügend Zeit, all die angebotenen Waren zu begutachten und die bunt gekleideten Menschen zu beobachten!
Zudem können wir gleichzeitig dem alltäglichen Regenschauer ausweichen....

 Dar-es-Salaam verfügt über einen täglichen, riesigen Fischmarkt.
Voller Neugierde machen wir uns kurz nach Tagesanbruch auf- und sind mehr als erleichtert, nur wenig gefrühstückt zu haben!
Ein ekelerregender, penetranter Geruch weist uns den Weg - wie sich herausstellt, werden die Fischabfälle sofort verbrannt und zu Kohle oder Mehl verarbeitet. Viele Fische werden an Ort und Stelle ausgenommen, zerhackt, frittiert oder getrocknet. Millionen von Sardinen werden fangfrisch ausgelegt und allein diese riesigen Trockenflächen zu sehen, machten diesen Ausflug schon einmalig!
Aber auch das hektische Treiben, das Geschrei, die vollbepackten Marktgänger lassen uns den Gestank vergessen. Natürlich sind wir die einzigen Weissen hier- und immer von tausenden Augen gut beobachtet!

  

 

 Auf dem Rückweg passieren wir das Nationalmuseum - gerade, als der mittägliche Schauer einsetzt.
Erleichtert flüchten wir ins Innere und staunen nicht schlecht, über die umfassende Dokumentation der Geschichte des Landes. Insbesondere die deutsche Besetzung und die erste Zeit der Sklavenbefreiung werden eindrücklich beschrieben.
Aber auch die momentane Photoausstellung gefällt uns sehr.

 

Dar-es-Salaam - Mbeya, 5./6.9.

Pünktlich tuckern wir los.
Wir geniessen die vorbeiziehende Steppenlandschaft und werden dabei immer gut von unseren afrikanischen Mitreisenden unterhalten.
Sie sprechen alle gut englisch und kommunizieren in erster Linie mit Stef - wie wir es auf unserer Weiterreise noch einige Male erleben werden!


Kurz vor dem Eindunkeln begeben wir uns in den Speisewagen, wo wir ganz aufgeregt unsere ersten freilebenden Affen, Antilopen und Giraffen entdecken!
Das Essen ist einfach aber lecker (Reis mit Rindfleisch an einer feinen Sauce) uns das eiskalte Kilimanjaro-Bier schmeckt nicht weniger köstlich!
Danach trennen sich unser Wege für kurze Zeit: wie es in der 2. Klasse verlangt wird, muss ich mich über Nacht ins Frauenabteil begeben. Dort herrscht eine fröhliche Stimmung, das Geschnatter und die melodiösen Wortlaute lassen mich einmal mehr Afrika geniessen und begleiten mich langsam in das Land der Träume...
Doch der Schlaf währt nur kurz: um 3 Uhr morgens geht plötzlich das Licht an, die Fenster werden geöffnet und das Geschrei der Frauen beginnt: die beste Zeit, Geschäfte abzuwickeln!
Hühner werden gegen Bananen, Eier gegen Mehl, Zucker gegen Kochtöpfe getauscht, nur selten wechseln Münzen ihre Besitzerin.
Die Geschäftigkeit dauert nur kurz, Sekunden bevor der Zug anfährt werden die Fenster wieder geschlossen, die erstandenen Waren verstaut und - auf meinen Wunsch hin - auch das Licht wieder gelöscht.

 

Der Morgen ist kühl, doch der heisse "chai" (Tee mit Milch und Zucker) wirkt Wunder und als auch noch die Sonne durch die Wolken bricht, offenbart sich Afrika uns in den schönsten Farben: die rote Erde, die grünen Hänge Sambias in der Ferne, die bunt gekleideten Menschen auf dem Weg zu ihrer täglichen Arbeit und der tiefblaue, noch wolkenlose Himmel.

Nach 21 Stunden im Zug erreichen wir Mbeya, die letzte Haltestelle auf tansanischem Boden. Mbeya liegt auf 1800 m ü. M und erlebte zur Zeit des grossen afrikanischen Goldrausches seinen wirtschaftlichen Höhepunkt. Heute dient die Stadt vor allem als Hauptknotenpunkt zw. Norden und Süden; sie liegt inmitten fruchtbarer Hügel und so kommen noch immer die meisten landwirtschaftlichen Exportprodukte des Landes aus dieser Gegend.
Wir wurden auf der Reise hierher mehrfach gewarnt, uns von den zwielichtigen Gestalten und "Reiseveranstaltern" in acht zu nehmen - die Tansanier sind sehr stolz auf ihr friedliches Land und wollen, dass das auch weiterhin so bleibt!
So sind wir nicht überrascht, als sich einige Männer wie Geier auf uns stürzen, kaum verlassen wir den Zug. Das Gepäck fest im Griff, fliehen wir in ein Taxi, dessen Fahrer daneben im Schatten sitzt und döst....

In der örtlichen Touri-Info erfahren wir, dass auch sonntags ein Bus nach Sumbawanga fährt und statt der von uns erwarteten 10 "nur" 6 Stunden braucht!!
Als Dank für die kompetenten, freundlichen Auskünfte kaufen wir dem Inhaber des "Reisebüros" selbstgemachten Schmuck und ein paar Postkarten ab.
Er warnt uns erneut vor all dem "Gesindel" hier und sagt uns klipp und klar, wie unsere Buslinie heisst und wie viel die Tickets kosten.
So schlängeln wir uns wenig später erneut durch die Menge, die wie Spinnen auf uns warten, um uns Tickets zu überhöhten Preisen ins Nirgendwo zu verkaufen....
Das Essen direkt auf dem Markt ist nicht nur spottbillig sondern einmal mehr köstlich- natürlich darf auch hier die Ananas zum Nachtisch nicht fehlen!!!

 

Mbeya - Sumbawanga, 7.9.

Kaum nähern wir uns am nächsten Morgen der Busstation, fallen sie wieder über uns her, die Geschäftstüchtigen - und das schon kurz nach Sonnenaufgang!
Der "Gepäckchef" will uns weismachen, wir müssten für unsere "unförmigen" Rucksäcke zusätzliche Shilling abdrücken- glücklicherweise ist Stef nicht mehr so verschlafen wie ich und nach einem kurzen aber deutlichen Wortwechsel verschwindet der Abzocker in der Menge.
Eingeklemmmt zwischen meinem immer wieder einnickenden Freund und einem übelriechenden Bauern verbringe ich die ersten drei Stunden dieser Busfahrt in ziemlicher Unbeweglichkeit.
Unglücklicherweise hat sich die Teerstrasse nach nur wenigen Kilometern in eine Feldstrasse verwandelt und das übliche staubige Gehotter wieder seinen Lauf genommen...
Als wir endlich für die von mir ca. 2 Stunden herbeigesehnte Notdurftpause - Frauen vor, Männer hinter dem Bus- stoppen, tauschen wir die Plätze und die Reiselust kehrt mit der zürückgewonnen Bewegungsfreiheit sofort wieder zurück!
Endlich habe ich auch die Möglichkeit, den im Fahrtpreis inbegriffenen Reiseproviant zu verzehren: 3 Bonbons, 1 Paket Kekse und dazu Wasser und eine Limonade!!!

In allen Dörfern werden wir laut johlend begrüsst - hier scheint man auf diesen langen Fahrten die gesamten Einkäufe zu erledigen!
Mein erster angstmachender Anblick in Tansania sind die bewaffneten Soldaten in der Nähe zur sambischen Grenze - direkt neben den spielenden, johlenden Kindern....

 
Nach sieben Stunden erreichen wir Sumbawanga: windig und staubig und im Nu sind wir von einer feinen roten Staubschicht bedeckt.
Das Hotel unserer Wahl ist ausgebucht(!?!) und so entdecken wir nach kurzer Suche eine einfache Unterkunft mit blitzsauberen Zimmern und warmem Wasser. Was für ein Luxus! Die Tonne auf dem Dach ist für uns Gold wert....
Mit Sumbawanga, einem kleinen Ort mitten im Nichts, haben wir einen Punkt auf unserer Reise erreicht, an dem wir nicht herausfinden konnten, wann und vor allem wie wir weg kommen würden!
Eine Busverbindung in unsere Richtung gibt es nicht mehr, Taxis schon gar nicht!
Wir fragen uns durch und sind gespannt, ob die Infos der Einheimischen am nächsten Tag wirklich zutreffen würden....

Als wir später zu unserer Unterkunft zurückkehren, werden wir von einer aufgeregten Einheimischen erwartet. Wild redet sie auf uns ein und hält uns dabei immer irgendwelche Steine unter die Nase. Sie zieht mich hinter sich her und so finden wir uns ein paar Minuten später in ihrem Haus wieder. Ihr Sohn übersetzt und endlich verstehen wir, um was es geht: seine Mutter hat hier in der Nähe kleine aber in ihren Augen sehr wertvolle Steine gefunden und möchte sich in Dar - es - Salaam als " Schürferin" registrieren lassen. Dafür braucht sie ein Foto von sich und ihren Funden. Gerne tun wir ihr den Gefallen , knipsen die Bilder und notieren ihre Adresse, damit wir ihr die ersehnten Fotos zusenden können.
Als Dank für unsere Bemühungen schenkt sie uns einen ihrer Steine. Wir sind gerührt, möchten aber den Stein zuerst nicht annehmen. Da wird sich richtig wütend!
So verabschieden wir uns von den zwei mit einem ihrer Schätze in der Tasche - und einmal mehr beeindruckt, von der Grosszügigkeit dieser Menschen.

Wir haben ihr dann, wie versprochen, die Fotos geschickt, aber leider nie erfahren, ob sie mit ihrem "Unternehmen" Erfolg hat.

 

Sumbawanga - Kasanga, 8.9.

Gegen 9 Uhr am nächsten Morgen treffen wir bei der alten Tankstelle ein - und schon kommt ein halbes Dutzend Fahrer auf uns zugerannt, laut "Kasanga" schreiend.
Unsere Sorgen waren unbegründet und während ich mich mit dem Gepäck auf eine Mauer setzte, begutachtet Stef die einzelnen Fahrzeuge (natürlich mit der ganzen Meute im Schlepptau) und verhandelt über den Fahrpreis. Nach einer ganzen Weile (ich bekam allerhand Interessantes zum Kauf angeboten in dieser Zeit) werden sich die Männer einig - wir bezahlen vermutlich das fünffache des normalen Preises dürfen aber dafür vorne in der Fahrerkabine sitzen - und wir besteigen unser Gefährt, einen LKW.
Schon herzerweichende Geschichten, die sich einzelne einfallen lassen, um unseren begehrten Platz vorne zu ergattern. Doch abgemacht ist abgemacht....

Die Fahrt führt über eine ungeteerte rote Strasse durch armselige Dörfer ohne Strom und fliessend Wasser; die Gegend hier ist karg, nur Gestrüpp und vereinzelte Bäume säumen die Strasse,
Währen einige Maissäcke aufgeladen werden, scharren sich die Kinder und einige jungen Erwachsenen um uns. Plötzlich beginnen die Kleinsten zu Schluchzen und dann jämmerlich zu weinen- wir sind die ersten Weissen, die sie zu Gesicht kriegen!
Wir verteilen hier unsere mitgebrachten Schreibstifte und Postkarten; die Kinder sind begeistert, aber natürlich reicht es längst nicht für alle!

Nach gut vier Stunden Fahrt erblicken wir zum ersten Mal den Tanganiyka-See und die kleine Oase Kasanga - Bismarck. Der Name stammt noch aus der Zeit der deutschen Besetzung. Fern ab der Zivilisation und somit ohne Strom und fliessend Wasser...
Wir werden beim einzigen Guesthouse im Ort abgeladen- und schon sprintet einer der herumlungernden Knaben los, den Besitzer zu holen.
Die Zimmer sind einfach, die Pritschen mit Moskitonetzen ausgestattet und auf einem Schemel befindet sich eine Oellampe, das Fenster ist vergittert.
Das Plumpsklo befindet sich im Garten und in einer Tonne gesammeltes Regenwasser dient zur Morgen- bzw. Abendtoilette.

Gegessen wird im Lokal gegenüber bei Oellampenlicht , denn im Guesthouse befindet sich nur eine Bar, an der wir allabendlich mit dem Besitzer ein warmes Bier geniessen.
Wie üblich bin ich bei diesen Gesprächen nur als Zuhörerin geduldet... mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und es macht mir nichts mehr aus!
Wir verbringen vier Tage hier am Tanganiykasee; zum einen, weil wir nicht genau wussten, wann die Fähre vorbei kommt- unser Transport zurück in die Zivilisation- und zum andern, weil wir ein paar Tage nicht weiter ziehen wollten. Dafür schien uns Kasanga geeignet zu sein, zumal der See eine tolle Abwechslung darstellt!
Er ist der zweitgrösste Süsswassersee der Welt, kristallklar, voller wertvoller, bunter Fische (von denen sich schon viele in den Aquarien der Sammler befinden!) und für uns besonderes wichtig: frei von schädlichen Billharziose-Erregern!
Der absolute Höhepunkt unserer Tage hier ist mit Sicherheit das Fussballspiel zwischen der einheimischen und der - mit dem Boot angereisten - sambischen Mannschaft.
Das ganze Dorf befindet sich schon Tage vorher in heller Aufregung und Stunden vor Spielbeginn haben sich alle rund um das Spielfeld versammelt.
Die Frauen und Mädchen stimmen melodiöse Sprechgesänge an und bei jedem Tor das fällt flitzen sie quer übers Spielfeld - die Babys im Tragetuch immer mit dabei!


Für einmal sind nicht wir die grösste Attraktion, auch wenn die jüngeren Kinder sich weiterhin um uns scharren und anstarren, als kämen wir vom Mond.
Naja, für sie wäre das wohl kein grosser Unterschied....
Auch wenn es hier herrlich ist, bin ich doch nicht traurig, als der Tag unserer Weiterreise kommt.
Wir haben es genossen, doch nun freue ich mich auch wieder auf die Annehmlichkeiten der Zivilisation - und eine magenfüllende Mahlzeit!
Ausser frischen Kokosnüssen, manchmal ein Fladenbrot, hin und wieder ein bisschen Fisch und einer Schale Reis gab es nichts zu essen - die Leute hier hungern keinesfalls, im Gegenteil. Sie haben das Glück am Wasser zu wohnen und kaum jemand sieht hier abgemagert aus. Aber sie können auch nicht viel entbehren und wir wollten sie keinesfalls in Verlegenheit bringen....

Kasanga - Kigoma, 12.-14.9. auf der MV Liemba

Sogar hohe Regierungsbeamte befinden sich unter den Schaulustigen, als die Fähre mit gut 12stündiger Verspätung aus Sambia andampft.
Einmal mehr wird uns das Privileg der Reichen und Weissen bewusst, während wir warten: wir haben nämlich Zutritt ins erst kürzlich erbaute Restaurant und erst noch die finanziellen Mittel, uns etwas zu essen zu kaufen!
Der Restaurantbesitzer ist ein Deutscher und der wohl beste Kunde der Fähre- wöchentlich wird der riesige Laderraum mit seinem Zement vollgeladen und nach Kigoma transportiert.
Leider erzählt er uns von seinen Plänen, nach Kasanga einen Busservice einzurichten und neben seinem Restaurant ein Hotel zu errichten.
Dafür müssen natürlich die kleinen Imbissbuden der Einheimischen abgerissen werden- denn die verschandeln sonst das Bild!
Wir sind froh, das ursprüngliche Kasanga noch angetroffen zu haben und verabschieden uns schnell von ihm...


Die MV Liemba ist ein knapp 100 Jahre altes deutsches Dampfschiff, dass zu Anfang des letzten Jahrhunderts importiert wurde. Bevor die Engländer Ostafrika von den Deutschen übernahmen, wurde das Schiff mit tonnenweise Fett eingerieben und versenkten es auf dem Grund des Tanganyikasees, damit es den Briten nicht in die Hände fiel.
Nach knapp 15 Jahren holten sie es an die Oberfläche zurück, reinigten Schraube für Schraube und seither dampft es tagein, tagaus über den See.
Doch dies ist eine Geschichte für sich.....


Die dreitägige Ueberfahrt ist abwechslungsreich; der See ist traumhaft und die Menschen enorm freundlich und zuvorkommend. Ausser uns befindet sich noch ein anderes europäisches Paar an Bord, wir fallen also weiterhin auf in der schwarzen Menge!
Die Haltestellen sind jeweils ein Spektakel!
Da der See am Ufer zu flach ist, hält die Fähre irgendwo weiter draussen und die Passagiere werden mit Holzbooten herangerudert.
Aus- und einsteigende Leute gleichzeitig erschweren die ganze Aktion und wer zu langsam ist, muss kurzerhand ins Wasser springen.
Und Pech hat auch der, dessen Gepäck oder Einkäufe kurzerhand über Bord geworfen werden, um Platz für die Neuankömmlinge zu schaffen!
Wir ersteigern während diesen Pausen oft frische Früchte oder kleine Leckereien, die die Kinder aus ihren Böötchen verkaufen- manchmal artet so ein Gerangel in einer regelrechten Schlägerei aus!
Auch hier überlebt einfach der Stärkere.


Wir sind dankbar für unsere 1.Klasse-Kabine, so wissen wir unsere Gepäck sicher verstaut und haben einen Ort, wo wir uns aus dem Chaos ein wenig zurückziehen können.
Jeder Meter Boden ist gegen Ende der Fahrt belegt und nicht selten müssen wir jemanden wach rütteln, damit wir überhaupt in unsere Kabine kommen....
Nach 45 Stunden Schifffahrt treffen wir in Kigoma ein; der Kapitän hat so angelegt, dass wir über ein anderes Schiff klettern müssen, um überhaupt an Land zu gelangen . Mittlerweile ist es dunkel geworden.
Zum Glück haben wir nur wenig Gepäck!
Bei der Immigration wollen sie unbedingt unsere Impfausweise sehen- das ist keinem von uns auf all den Reisen jemals passiert- , verärgert stellen wir uns auf eine längere und äusserst genaue Kontrolle ein. Keiner der Anwesenden wird so viele Impfungen wie wir intus haben!!! Doch einmal mehr ist uns das Glück hold -Stromausfall !
Wir nutzten die Dunkelheit und machen uns aus dem Staub.

Kigoma

In Kigoma angekommen, heisst es zuerst mal wieder organisieren!
Wir wollen von hier aus unbedingt einen Ausflug in den Nahe gelegenen Gombe-Stream-Nationalpark machen, aber nicht auf einem der völlig überteuerten Touri-Booten, sondern auf einfachere Art mit einem der Fischer.
Natürlich ist das nicht möglich, wie wir in verschiedenen "Reisebüros" erfahren.
Ziemlich frustriert setzen wir uns in ein Restaurant und gönnen uns- als Trösterli- eine kalte Cola.
Da kommen wir ins Gespräch mit einem tschechischen Paar, die eben aus dem Nationalpark zurückgekehrt sind und erfahren von ihnen alles, was wir wissen wollen!
Das Leben kann schon wunderbar sein!!!


Nachdem wir die Zugtickets für die Weiterreise in drei Tagen gekauft, mal wieder Geld gewechselt sowie unsere e-mails gecheckt haben, beschliessen wir den Nachmittag zu nutzen und einen kleinen Ausflug nach Ujiji zu machen.
Die Fahrt im dalla-dalla kommt uns nach den vielen Kilometern in Lastwagen ausserordentlich bequem vor! Ujiji erlangte Berühmtheit durch Dr. Livingstone, dem englischen Forscher, der auf der Suche nach der Quelle des Nils mehrere Jahre auch in Afrika reiste.
In Ujiji jedenfalls hat die berühmte Begegnung des Forschers mit dem amerikanischen Journalisten Stanley stattgefunden.
Natürlich haben ein paar geschäftstüchtige Afrikaner hier ein Memorial errichtet und ein uralter Aufseher nimmt sich sofort unser an.
Die vegilbten Fotos und Schreibstücke vermitteln einen guten Ueberblick über das Tun des Engländers in Tansania. Vor verlassen des Museum müssen wir noch etwas spenden - der Afrikaner macht uns mehrmals darauf aufmerksam, dass damit auch seine weitere Anstellung gesichert wäre....

Gombe Stream Nationalpark, 16.-18.9.

Gut ausgerüstet mit viel Wasser und Proviant lassen wir uns am nächsten Nachmittag zur Anlegestelle der "Lake Taxis" bringen.
Das grosse Holzboot wird mit Material und Leuten vollgestopft. Uns wird ein Platz zugewiesen und eingepfercht zwischen uns anstarrenden Menschen geht's los.
Dorf für Dorf wird angefahren und nach ca. 2 1/2 Stunden setzt de Bootsmotor zum 5. Mal aus, dieses Mal entgültig. Vier Männer paddeln uns ca. 60 Passagiere an Land
Die Zeit vergeht , langsam wird es dunkel. Wir erkundigen uns nach der Entfernung zum Park - ein bis zwei Kilometer. Sollen wir es vor der endgültigen Dunkelheit zu Fuss versuchen?
Wieder steht das Glück auf unserer Seite. Ein Boot des Nationalparks nähert sich, unsere Mitpassagiere winken und johlen wie wild- wir zwei werden mitgenommen.
Wir melden uns an und bezahlen die ausserordentlich hohe Eintrittsgebühr; der Gombe Stream ist ein kleiner Nationalpark und war der erste in Tansania überhaupt. Die Gründerin, Jane Goodall, arbeitete seinerzeit eng mit Diane Fossey zusammen, die im benachbarten Ruanda die Berggorillas erforschte.
Unsere Unterkunft ist einfach und gut vergittert: die freilebenden und in riesigen Mengen existierenden Baboon-Affen sind zuweilen sehr aggressiv und greifen schon mal Menschen an, besonders nachts und wenn sie Esswaren riechen.
Da der Ranger uns so eindringlich vor diesen Affen warnt, trauen wir uns im Dunkeln nicht mehr raus und müssen unser Picknick vor vergittertem Fenster einnehmen, immer das brüllende Geräusch der Affen im Ohr.


Die Nacht war ziemlich unangenehm! Nicht nur dass die Bamboons die halbe Zeit draussen getobt und Aeste aufs Dach geworfen haben, nein auch unser Bett ist völlig durchgelegen und das Mosskitonetz voller Löcher, die wir nicht verschliessen konnten!


Doch der Morgen ist herrlich, gestärkt mit Bananen und etwas Schokolade warten wir auf Felix, den Guide, der uns heute auf die Spur der Schimpansen bringen soll.
Pünktlich erscheint er, wie erwartet in grüner Uniform gekleidet. Die Leute sind stolz auf solche Anstellungen und würden es nie vermeiden, eine solch schöne (und vor allem absolut tadellose) Arbeitskleidung weg zu lassen.
Gespannt machen wir uns auf den Weg. Während wir fast eine Stunde dem Seeufer entlang gehen, erzählt uns Felix einiges über die verschiedenen Schimpansenfamilien die hier leben, deren Entwicklung und dass wir schon auch Glück bräuchten, um nur ein paar von ihnen zu sehen.
Die Baboons sind am See zur Morgentoilette- wir können ihre scharfen, spitzen Zähne auch aus entsprechender Distanz mühelos erkennen....


Endlich tauchen wir ein in den Dschungel, Felix kennt die Gewohnheiten seiner Schützlinge genau und bald schon können wir ihre Rufe hören.
Und tatsächlich, keine fünf Minuten später entdecken wir die erste Schimpansengruppe direkt vor uns auf den Bäumen! Sie geniessen die ersten Sonnenstrahlen des Tages und fressen sich satt. Wir folgen ihnen in sicherer Distanz, wenn wir sie verlieren nimmt Felix Funkkontakt mit seinen Kollegen auf, die in der Nähe ihrer Arbeit nachgehen.
Wir erleben einen halben Tag voller einmaliger Eindrücke; die Bewegungen der Schimpansen sind den unseren so ähnlich, dass wir aus dem Staunen kaum mehr herauskommen.


Ihr Familiensinn entspricht dem unseren, das Oberhaupt wird nicht immer "diskussionslos" akzeptiert und die Babys werden sehr sozial aufgezogen und es gibt bei ihnen ebenso Eifersucht, Neid, Freude und all die Gefühle, die wir auch kennen.....
Wir sind tief beeindruckt, auch von dem Wissen, das uns dieser gut 20-jährige Afrikaner weitergeben konnte.
Auf dem Rückweg ins Dorf kreuzen plötzlich noch zwei ca. einjährige Schimpansenbabys mit ihren Eltern unseren Weg - die Zwillinge, von denen Felix so viel erzählt hat!
Unglaublich wie viele Schimpansen wir zu Gesicht bekamen: 25 Stück. Die ganze Population beträgt im Moment 58 Affen. Und oft bleiben sie alle unauffindbar.....

Das erfrischende Bad im See am Nachmittag ist herrlich.
Nur unser Picknick müssen wir leider wieder drinnen einnehmen.....


Kigoma - Tabora, 18.9.

Wir gelangen wieder mit dm Fischerboot zurück nach Kigoma- diese Fahrt verläuft glücklicherweise problemlos und mit bedeutend weniger Passagieren an Bord!


Nach ein paar Stunden Schlaf, einer Dusche und mal wieder mit vollem Magen - wir verbrachten einige Stunden im Hotel - machen wir uns am frühen Nachmittag auf zum Bahnhof.
Kurz bevor wir unsere Rucksäcke schnallen, können wir auf dem See drei grosse Schiffe beobachten, die sich eigenartigerweise weit draussen zu treffen scheinen, ohne den Hafen in Kigoma anzulaufen. Was sie wohl schmuggeln?....

Wir sind erleichtert, als wir unsere Namen auf der ausgehängten Passagierliste entdecken. Wir sind ja erst kurze Zeit hier in Tansania, doch das Land und seine Menschen begeistert uns immer mehr. Auch kurz vor Sonnenuntergang herrscht hier am Bahnhof noch reges Treiben, die halbe Stadt scheint etwas verkaufen zu wollen!
Da wir nicht genau wissen, was uns erwartet, decken wir uns wieder mit frischen Früchten und Wasser ein.
Ein Zugbegleiter gibt uns Instruktionen, damit wir uns verhalten wie die Einheimischen:
Fenster immer mit dem bereitgelegten Holzstock verschliessen und Licht löschen, wenn wir halten.
Tür immer mit Vorhängeschloss verschliessen.
Das Abendessen ist im Billet inbegriffen.
Obwohl es heiss und stickig ist in unserem Abteil, halten wir uns genau an die Anweisungen.
Und schlafen irgendwie, irgendwann trotzdem ein....

Tabora 19./ 20.9.

Glücklicherweise haben wir unseren Wecker gestellt, denn in Tabora treffen wir schon im Morgengrauen ein.
Wir müssten nur wenige hundert Meter gehen zum Hotel, doch anhand der Dunkelheit beschliessen wir, trotzdem ein Taxi zu nehmen.
Das "Tabora Hotel" ist ein ehemaliger Jagdsitz eines deutschen Barons, wurde neu renoviert und zu einer eher edlen Adresse! Doch die Preise sind völlig im Bereich unseres Budgets und wir haben nach all den Pritschen der letzten Wochen mal wieder das Bedürfnis, ein bisschen besser zu wohnen!
Wir kosten das köstliche Essen ebenso aus wie die gute Matratze und das richtig heisse Wasser.
Einmal mehr besuchen wir ein Livingstone-Memorial: in diesem Haus soll er sogar einige Monate gelebt haben. Wieder ist der Eintritt frei, doch Spenden herzlich willkommen!

 
Tabora selbst ist nichts Besonderes: ein grosser Markt lässt uns lange verweilen und die vielen Coca-Cola- Werbungen machen uns noch durstiger.
Ich bin sehr froh, dass wir hier in einem sauberen Hotel wohnen, denn plötzlich spielt mein Magen verrückt. Ob das Menu im Zug wohl zuviel des Guten war???
Am Abend herrscht ein grosser Auflauf im Hotel; der Final eines Dart-Tuniers findet statt und die wohlbetuchte, männliche Bevölkerung der Umgebung findet sich ein.

Tabora - Mwanza, 20.9.

Einmal mehr pilgern wir am Abend zum Bahnhof; zum ersten Mal hat "unser" Zug Verspätung. Während wir warten, versammeln sich einige Studenten um uns. Sie sprechen alle sehr gut englisch und sind ganz begierig darauf, mehr über Europa und seine Bewohner zu erfahren!
Nach knapp drei Stunden sind wir alle erschöpft und ich ehrlich gesagt erleichtert, als unser Zug endlich eintrifft!

Nach einer angenehmen Nacht geniessen wir am Morgen die Zugfahrt, Steppenlandschaft mit armseligen Dörfern runder Strohhütten darin verwandelt sich langsam in eine hügelige, grünere Landschaft voller schöner Stein- und Felsformationen.
Nach 10 Stunden Fahrt erreichen wir den Victoria-See und Mit ihm die Hafenstadt Mwanza.
Zum ersten Mal begegnen wir hier einer Gruppe traditionell in rot gekleideter Massai.
Hier können wir wieder unbeschwert durch die Stadt gehen, wir sehen innerhalb eines Nachmittags mehr weisse Touristen als in den letzten Wochen zusammen!
Der Victoriasee lädt zwar zum Baden ein, doch ist er für uns tabu, da das Wasser nur so von Billharziose-Erregern wimmelt. So begnügen wir uns damit, in einem der Hotels auf der Terrasse zu sitzen uns bei einem kühlen Bier den Sonnenuntergang zu geniessen!


Wir benötigen einen halben Tag, die verschiedenen Safari-Anbieter abzuklappern und schlussendlich unsere Wahl zu treffen.
Und es dauert nochmals eine ganz Weile, bis wir die Route so haben, wie wir uns das vorstellten und dies auch schriftlich festgehalten ist!!
Wir können es kaum mehr erwarten, die Safari zu beginnen.
So lange haben wir davon geträumt, Wildtiere in freier Natur zu beobachten und nun werden wir uns endlich diesen Traum efüllen können.
Einen Tag müssen wir uns allerdings noch gedulden, da der Jeepfahrer eine Rast braucht und alles sorgfältig vorbereitet werden kann.
Dorf der Sukuma- Leute, Bujora Cultural Center, 23.9.

Die angehörigen der Sukuma stellen den grössten Stamm in Tansania.
Ca. 30 Kilometer ausserhalb Mwanzas befindet sich ein Museumsgelände, wo ihre Kultur, ihre Lebensweise im Laufe der Zeit und ihre Religion vorgestellt wird.
Das Gelände grenzt direkt an eine Schule und einige Familien leben auch dort.
Der Verwalter bringt uns das Leben seiner Leute sehr nahe und hat sichtlich Freude an Stefs unzähligen Fragen!
Natürlich fehlt auch hier der Souvenir- Shop nicht, aber der Verwalter hat sich solche Mühe gegeben, dass wir ausnahmsweise einige Kleinigkeiten kaufen.

 
Einmal mehr schlendern wir über einen Markt und geniessen den Rummel, die lauten Stimmen und die Gerüche um uns herum.
Unsere Sarongs lösen sich langsam in ihr Einzelteile auf und so erstehen wir ein wunderschönes Stofftuch , das wir gleich vor Ort einem jungen Schneider, der mit seiner antiken Nähmaschine am Strassenrand sitzt, überlassen, der es für uns halbiert und säumt.
Wieder geht ein wunderbarer Tag seinem Ende entgegen- und wieder können wir es kaum erwarten, weiter zu ziehen!

Safari, 24.9.- 28.9.
Serengeti, 2 Uebernachtungen

Kurz nach acht werden wir abgeholt; der Fahrer Mike wirkt sehr sympatisch und der Jeep entspricht auch unseren Erwartungen. Die Sitze sind gut gepolstert und das Dach lässt sich aufstemmen und uns gleichzeitig Schatten spenden.
Nachdem wir Essens- und Wasserreserve eingekauft und gut verstaut haben, fahren wir los Richtung Serengeti. Nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir den Parkeingang.


Nur wenige Minuten später sehen wir bereits die ersten Tiere: Gnus, Zebras, Antilopen und Affen.
Wir sind beeindruckt. Beim Lunchstop unter einem Affenbrotbaum erblicken wir ein grosses Krokodil.
Wenig später biegt Mike plötzlich vom Weg ab und behauptet, ca. 100 Meter weiter hinten im Steppengras würden sich Löwen befinden. Natürlich können wir nichts entdecken. Dann stoppt er plötzlich und wir befinden uns nur noch ein paar Meter von einer Löwenfamilie entfernt! Die zwei Jungtiere sind gerade am Fressen, als die Löwenmutter unvermittelt brüllend aufspringt und losprescht: ein Krokodil hat sich durch das hohe Gras herangepirscht und will auch fressen.
Unglaublich schnell wendet es und verschwindet im Dickicht.
Erst wenn die Kleinen satt sind, darf es die Reste der Antilope verzehren!


Auf der Weiterfahrt erblicken wir eine Gruppe Nilpferde, die sich sofort blitzschnell in den Fluss stürzen.

Und dann auch unsere erste Elefantenherde! Sogar zwei Jungtiere sind darunter.
Und Giraffen soweit das Auge reicht.
Die Tiere sind wunderschön zu beobachten in ihrer natürlichen Umgebung.
Wir können es kaum fassen, wirklich hier zu sein und dies zu erleben.
Mike bleibt mit dem Jeep immer auf respektvoller Distanz, schaltet sofort den Motor aus und sobald er merkt, dass sich eins der Tiere bedrängt fühlt, fahren wir weiter.

Kurz bevor wir unsere Lodge erreichen, sehen wir noch Wasserbüffel und Geparde!

Für den Sonnenuntergang setzen wir uns auf die sonnenerwärmten Felsen der Lodgeterrasse; von hier aus hat man einen herrlichen Blick über einen Teil der Serengeti!
Schon vor dem Frühstück brechen wir auf, um ein paar Tiere auf Futtersuche und beim Tagesanfang zu beobachten.
Und schon kreuzen drei Geparde unseren Weg - sie sind offensichtlich auf Futtersuche!


Auch beim "lions-rock" haben wir Glück und können zwei riesige männliche Löwen beobachten, die ihr Morgensonnenbad geniessen und sich auch durch uns nicht stören lassen!

Unzählige Zebras, Affen, Giraffen und Affen begegnen uns auf dem Rückweg.
Mit Heisshunger stürzen wir uns auf das Frühstücksbuffet!


Kurz nach Mittag, wir haben unter anderem eine 10 köpfige Löwengruppe beobachtet, treffen wir im Seronera Visitorcenter ein. Es ist sehr sorgfältig gestaltet und vermittelt einen grossartigen Eindruck über das Leben der Tiere in der Serengeti.
Auch hier im Visitorcenter kann man permanent die Laute der Tiere hören, es ist auch etwas eigenartig, aus dem Jeep aussteigen zu dürfen, wo sich doch Löwen und Geparde in nächster Nähe befinden!

Ngorongoro - Krater, 1 Uebernachtung

Die Fahrt von der Serengeti Richtung Ngorongoro verläuft ruhig.
Die riesigen Ebenen müssen nach der Regenzeit noch viel eindrücklicher sein wenn sie mit Millionen von Gnus übersät sind!

Kaum endet der Serengeti-Nationalpark beginnt das Massai-Gebiet. Ihre kleinen Dörfer sind umzäunt mit stacheligem Gestrüpp um die Wildtiere abzuhalten, ihre Rinder sind mager.
Vereinzelt stehen Halbwüchsige am Strassenrand; die Gesichter weiss bemalt, Federn als Kopfschmuck und in schwarze Umhänge gehüllt. Wie bereit für die Beschneidungszeremonie, doch hier dient die Aufmachung nur dem Anlocken der Touristen, die für ein Foto ziemlich in die Tasche greifen müssen!

Die Strasse führt vorbei an einer der bekanntesten Ausgrabestätten Afrikas: Olduvai Gorge
ist ein erloschener Vulkan in dessen erkalteter Lava unzählige Spuren ausgestorbener Lebewesen und Fossilien entdeckt wurden. Das dazugehörige Museum ist informativ aber winzig und der Eintrittspreis völlig überrissen!

Kurz vor Mittag erreichen wir endlich den Ngorongorokrater!
Von oben sieht man kaum Tier, nur vereinzelte grüne Gebiete , den See und viel Staub. Die Luft ist hier merklich kühler, wir befinden uns auf knapp 2500 m ü M.

Die Strasse hinunter in den Krater ist enorm steil, die Bremsen beginnen mehr als einmal fast zu rauchen!
Als erstes fährt uns Mike zum "Hippo-Pool" - und es verschlaägt uns beinahe den Atem!
Der Teich ist klein, vielleicht hüfttief. In der Mitte suhlen sich etwa 10 Nilpferde und am gegenüberliegenden Ufer befinden zwei Elefanten mit enormen Stosszähen. Sie sind am Fressen, der eine knapp 5 Meter von uns entfernt.
Glücklicherweise befindet sich nur unser Jeep hier und so können wir den Anblick der Dickhäuter eine Ewigkeit in völliger Stille geniessen.
Eindrücklich, welche Mengen sie in kürzester Zeit verspeisen und wie feinfühlig sie dabei ihren Rüssel einsetzen.

Ansonsten werden wir von diesem Nationalpark eher enttäuscht: es gibt hier zwar einige malerische Flecken, doch Tiere sehen wir bedeutend weniger als erwartet. Die wenigen noch hier lebenden Nashörner können wir nur durch das Fernglas sehen, ebenso einige Wasserbüffel. Ob dies wohl daran liegt, dass Mike gerade einen Malariaschub durchmacht?

Als wir in der "Wildlife-Lodge" eintreffen, geniessen wir noch die letzten Sonnenstrahlen und die eindrückliche Aussicht von der Terrasse aus.
Am Abend frieren wir zum ersten Mal seit fast fünf Wochen, da hilft auch das Feuer an der Bar wenig.

Tarangire, 1 Uebernachtung

Die Strasse raus aus dem Ngorongoro - NP gleicht eigentlich eher einer Ralleypiste!
Wir passieren einige kleine Dörfer, nun nimmt auch der Gegenverkehr zu. Die Jeeps kommen aus Arusha und bringen die Touristen manchmal nur für einen Tagesausflug in den Ngorongoro! Was für ein Glück, dass wir soviel Zeit haben und diese Rüttelstrecke nur einmal fahren müssen!
Endlich beginnt die geteerte Strasse- von Japan finanziert, wie uns Mike nicht ohne Stolz verrät- und mit ihr auch die Souvenir- Shops am Strassenrand. Die Preise verschlagen uns beinahe den Atem und fast fluchtartig fahren wir weiter.
Kurz vor Mittag treffen wir am Eingangstor des Tarangire - NP ein. Mike schlägt vor, zuerst die Lodge aufzusuchen und eine kurze Siesta abzuhalten (wie die Tiere!!) und am Nachmittag erneut auf Fahrt zu gehen.
Wir verlassen uns auf seine Fachkenntnis und setzten uns auf die Terrasse, wo wir einen herrlichen Blick auf eine Flusslandschaft haben.
Mit der Zeit tauchen wirklich die ersten Tiere auf, um zu trinken. Immer in derselben hierarchischen Reihenfolge: Affen, dann Zebras und Gnus und wenn die Elefanten kommen, verschwinden sie alle blitzartig.

Nachmittags durchfahren wir den Park, hier hat es im Moment viel mehr Tiere als im Ngorongoro: besonders die vielen Elefantenherden und die unzähligen Zebras verlocken uns zu vielen Fotos!
Auch sehen wir hier zum ersten Mal so richtig viele Affenbrotbäume, die im Licht der untergehenden Sonne fantastisch aussehen...


Am Abend geniessen wir einmal mehr das köstliche Buffet; die frischen Salate und das gegrillte Fleisch schmecken unter dem freien Sternenhimmel gleich doppelt so gut!

Schon kurz nach Sonnenaufgang am nächsten Morgen erwarten wir die ersten Tiere am Fluss zu sehen, doch wir werden leider enttäuscht.
Sie lassen sich Zeit und erscheinen erst kurz vor 8 Uhr.
Wir harren auf der Terrasse aus, bewaffnet mit Sonnenhut und Feldstechern.
Gegen Mittag müssen wir uns von den legendären Aussicht losreissen; die letzten paar Minuten im Nationalpark legen wir schweigend zurück.

Der Weg nach Arusha führt uns vorbei an einem riesigen Massaimarkt; sie kommen aus den umliegenden Dörfern einmal in der Woche um Lebensmittel und Neuigkeiten auszutauschen.
Wir lassen das Fotografieren sein, die Massai wurden schon mehrmals aggressiv gegen Touristen, die sie unerlaubterweise geknipst haben.

Arusha, 29.9.- 2.10.

Wir brauchen die Tage in Arusha um die verschiedenen Reisebüros abzuklappern und Vergleiche zu tätigen.
Auf der bisherigen Reise konnten wir glücklicherweise schon einige Informationen sammeln und so haben wir statt der paar hundert Reiseanbieter in der Stadt nur etwa sechs zu besuchen.
Am Ende des Tages sind wir komplett erledigt, aber dafür haben wir uns auf zwei Reiseanbieter beschränkt; wenn unsere Freunde Reto und Mara eintreffen werden wir gemeinsam entscheiden, bei welchem Anbieter wir unseren Kilitrip buchen.

Wir empfinden Arusha nach der Ruhe der letzten Tage schrecklich laut und schmutzig, sodass wir beschliessen, der Stadt nochmals den Rücken zu kehren und einen kleinen Ausflug in die umliegenden Ausläufer des Mount Meru zu machen.
Die Luft ist bedeutend kühler hier, die Landschaft hügelig und herrlich grün.
Wir werden im Dorf Ng'iresi mit einem warmen Tee willkommen geheissen und anschliessend erklärt uns John, ein Landwirschaftstudent, die verschiedenen Projekte in Ackerbau und Viehzucht. Die interessierten Farmer werden hier von verschiedenen westlichen Landwirten instruiert, wie sie ihr Land am sinnvollsten und gewinnbringendsten nutzen und wie sie beispielsweise den Mist ihrer Kühe in Dung umwandeln können....


Natürlich will uns John auch die den nahe gelegenen Wasserfall zeigen; wir werden dabei von vielen Kindern begleitet , die uns freudig zuwinken und mit selbstgepflückten Blumen beschenken...aber dafür müssen wir sie fotografisch festhalten!
Der Spaziergang durchs Dorf gibt uns auch einen Einblick in das Leben, die Wohngewohnheiten und die Kultur der Landbevölkerung.
Die traditionelle Behausung ist rund, besteht aus einem Holzgerüst dessen Lücken mit Lehm in verschiedenen Schichten ausgefüllt werden. Drinnen ist es heiss und stickig.
Die Küche liegt in der Mitte des Raumes (die Holzstreben russverschmiert, da der Kamin in den meisten Fällen eh nicht funktioniert), die einzelnen Zimmer werden mit Holzstäben angedeutet. Der Vater schläft in einer kleinen Ecke direkt am Eingang zum Schutz seiner Familie.
Die Kühe verbringen die Nacht jeweils auch unter demselben Dach; so sind sie geschützt vor wilden Tieren.


Nach einem stärkenden Mittagessen führt uns John zur Dorfschule: Primarklassen, 7 Jahrgänge, 1000 Schüler, 15 Lehrer.
Ausser dem Hauptlehrer spricht kaum jemand englisch, doch der gibt gerne Auskunft und zeigt uns auch ein Klassenzimmer, wo die Kinder alle prompt aufstehen und uns mit "good morning, teacher" begrüssen!

Unser Spaziergang endet auf dem Kivesi Hill, einer Anhöhe ausserhalb des Dorfes.
Die Aussicht ist atemberaubend, zum ersten Mal sehen wir den Mt. Meru in seiner ganzen Pracht. Seine Ausläufer sind herrlich grün, bewaldet und ziemlich dicht bevölkert.
Obwohl Arusha nur eine halbe Autostunde entfernt liegt, herrscht hier Ruhe und eine wunderbar klare, kühle Luft.

 
Später am Abend machen wir uns auf den Weg zum Kilimanjaro-Airport um unsere Freunde abzuholen; die Wiedersehensfreude ist gross , es gibt viel zu erzählen - und wo geht das besser, als bei einem kühlen Bier?

Den folgenden Morgen benutzen wir dazu, endlich unsere Kilimanjaro - Besteigung zu buchen und mit ihr eine kleine Safari in den Arusha-Nationalpark. Zudem möchten Mara und Reto den Ngorongoro- Krater auch gerne noch sehen; wir empfehlen ihnen auch den Tarangire - NP.
Wenn man mit genauen Vorstellungen - auch preislichen- und bestimmten Fixpunkten zu den Reiseanbietern kommt, vereinfacht dies die Verhandlungen.
So verlassen wir einige Stunden später rundum zufrieden und voller Vorfreude auf die kommenden Wochen das Reisebüro...


Tarangire - NP, 3.10.

Am Morgen regnet es.
Doch die Wolken bleiben glücklicherweise in Arusha hängen und als wir am Gate des Nationalparks eintreffen, scheint die Sonne wieder wie eh und je.

Die "altbewährte" Methode, zuerst Mittagspause in der Lodge und am früheren Nachmittag die erste Fahrt durch den Park findet auch bei den anderen Anklang.

Und diese Rundfahrt bis kurz vor Sonnenuntergang schlägt unseren ersten um Längen!
Fast drei Stunden lang sind wir immer wieder auf Menschenlänge an Elefanten dran- der jüngste von ihnen laut Charles (unserem Fahrer) gerade mal zwei Wochen alt.
Es ist grandios!

Auch die Gnus und Zebras sind eine Augenweide.

Nebst Giraffen kreuzt auch noch eine Löwin unseren Weg.
Der absolute Höhepunkt aber folgt kurz vor Sonnenuntergang: ein Leopard!!
Er sucht sich einen geeigneten Platz auf einem Baum, bevor er in die Steppe springt und elegant unseren Blicken entschwindet.....

Tarangire - NP - Jambo's Campside, 4.10.

Nach einem ausgiebigen Frühstück begrüsst uns Charles gutgelaunt ; die Fahrt zum Parkausgang ist einmal mehr atemberaubend - ich werde die dauernde Präsenz dieser Tiere vermissen!
Nach einer guten Stunde Fahrt steigen Stef und ich in der "Jambo Campside" aus; die anderen fahren weiter zum Ngorongoro und werden gegen Abend wieder zurück sein.
Die einfache aber erneut blitzsaubere Unterkunft liegt an der Hauptstrasse kurz vor dem Lake Manyara und verfügt nebst den üblichen Einrichtungen über einen grossen Garten und eignet sich wunderbar als Nachtlager.
Wir nutzen diesen Ruhetag, um die umliegenden kleinen Läden der Anwohner abzuklappern, ein paar Souvenirs zu erstehen (natürlich erst nach zähen Verhandlungen!), Tagebucheinträge zu schreiben, zu lesen und unsere Gedanken und Eindrücke zu ordnen.

Das Essen ist einfach aber köstlich und wir kommen am Abend sogar noch in den Genuss einer Tanzaufführung junger Massai....

Arusha Nationalpark, 5.10.

Der Arusha Nationalpark liegt am Fuss des Mt. Meru und ist daher einer der feuchtesten und grünsten Parks des Landes. Er ist zwar einer der kleinsten aber wird als einer der schönsten und abwechslungsreichsten angepriesen.
Wir haben uns entschlossen, hier eine Wanderung zu machen. Zum einen als Einstimmung für den Kilitrip, zum anderen um mal den Tieren zu Fuss zu begegnen.
Natürlich dürfen wir uns nur in Begleitung eines Rangers fortbewegen- er geht für diese vier Stunden immer zu Vorderst und hat sein Betäubungsgewehr stets schussbereit.
Schon nach kurzer Zeit sehen wir eine Gruppe Wasserbüffel, als es plötzlich im Gebüsch neben uns raschelt und einer der Büffel mit einem gewaltigen Satz auf uns zustürmt.
Wir erstarren vor Schreck, der Ranger hebt sofort sein Gewehr und verharrt bewegungslos.
Unsere Herzen klopfen wie wild und alle halten den Atem an.
Glücklicherweise stuft der Büffel uns nicht als Bedrohung ein und verliert das Interesse...

Auf unserer Wanderung begegnen wir Warzenschweinen, kreuzen den Weg der Giraffen und haben fast permanent tropische Vögel über unseren Köpfen....
Leider bleibt der Gipfel des Mt. Meru wolkenverhangen.


Nach einem kurzen Abstecher zu einem kleinen Wasserfall - endlich der stechenden Sonne ein wenig entflohen- führt uns der Ranger durch den Dschungel zurück zum Camp.
Wir sind froh, uns nach diesem ereignisreichen Morgen für unser Mittagessen ein wenig in den Schatten setzen zu können.
Der Marsch durch den Park war anstrengender als wir dachten!

So schätzen wir die nachmittägliche Fahrt durch eine wunderschöne Seenlandschaft; Giraffen mit Jungtieren sind zwischen den Bäumen kaum auszumachen. Einmal mehr beeindrucken uns auch die Adleraugen unseres Fahrers als er uns eine Giraffenmutter zeigt, die ihr Baby gerade säugt.


Nach einer Kurve haben wir einen sensationellen Blick auf verschieden kleine Seen; die meisten übersät mit Tausenden von Flamingos!

Auch Charles' Bemerkung, das sei noch gar nichts, nach der Regenzeit könne man vor lauter Flamingos kein Wasser mehr sehen, tut unserer Begeisterung keinen Abbruch!

Viel zu schnell müssen wir an den Rückweg denken; er führt uns durch den Dschungel an einen Kraterrand. Leider sind unten nur wenige Tiere zu sehen. Einst wimmelte es hier auch von Nashörnern, doch die wurden ausgerottet.

Abends in Arusha gönnen wir uns nochmals ein richtig gutes Abendessen und kalte Getränke, nachdem wir für den Kilitrip gepackt haben. Justin - unser Guide für den Kilimanjaro -tauchte kurz nach unserer Ankunft im Hotel plötzlich auf; er wollte sich vorstellen und uns noch letzte Tips für den Aufstieg geben. . Und legte uns ans Herz, wirklich nicht mehr als 10 Kilo persönliches Gepäck mitzunehmen!!

Besteigung des Kilimanjaro, 6.- 11.10.

Wir haben uns für die Sechs-Tages-Tour entschieden und zwar für den Aufstieg die Machame-Route und den Abstieg werden wir auf der Mweka- Route wagen.


Ganz nach afrikanischer Manier verzögert sich unsere Abreise um ein paar Stunden. Die Zelte müssen vor unseren Augen nochmals überprüft, Autos aufgetankt , Lebensmittel eingekauft und letzte Anweisungen erteilt werden!

Gute zwei Stunden später als geplant sitzen wir abfahrbereit im Jeep - doch der Weg zum Ziel ist lang und von vielen kleinen Läden gesäumt!
Wir ärgern uns, wollen endlich losmarschieren!
Bis es los geht verstreicht nochmals eine ganze Weile; am Gate müssen erst noch die Eintrittsformalitäten geregelt , Wanderstöcke gemietet und das ganze Gepäck auf die einzelnen Träger verteilt werden.
Jeder trägt ein Maximalgewicht von 20 Kilos, wir nur unsere Tagesrucksäcke.
Schlussendlich besteht unsere Gruppe aus 15 Leuten; nebst uns vier Touristen begleiten uns Justin, der Guide und 10 Träger, von denen einer als Hilfsführer, einer als Koch und einer als Hilfskoch fungiert.
Diese Zusatzfunktionen sind für die einzelnen Jungs enorm wichtig; sie bestimmen die Rangordnung innerhalb der Gruppe- und entsprechend ihr Trinkgeld am Schluss !


1.Tag : 1800 - 3000 müM. Machame Camp, knapp 5 Stunden Marschzeit.
Wanderung durch den Regenwald, ganz neu gemachter Weg, wunderschön, schattig, abwechslungsreich.
Jüngster Träger schafft es nicht, Justin kümmert sich um ihn, gehen desshalb die meiste Zeit selbständig. Müssen uns zwingen, langsam zu gehen!
Erreichen das Camp kurz vor dem Einnachten, heisser Tee steht bereits für uns bereit.
Sehen zum ersten Mal den Kilimanjaro ohne Wolken!


2. Tag : 3000 - 3850 müM Shiras Hut, knapp 5 Stunden Marschzeit
Vegetation ändert sich fast stündlich; unten noch wenig Sträucher, dann immer mehr
Felslandschaft. Trockenblumen, nur wenig Büsche und kakteenähnliche Pflanzen.
Weg ist staubig; Justin bestimmt Tempo, wir gehen langsam, werden permanent
überholt.


3. Tag : 3850 - 4400- 3900 müM Baranco Camp, knapp 7 Stunden Marschzeit.
Steinwüste, hin und wieder Trockenpflanzen, spezielle Gebirgspalmen säumen den steinigen Weg. Fantastische Sicht auf den Gipfel. Passieren den Lavatower , eindrücklich. Mittags kriegen die ersten Kopfschmerzen und ein flauhes Gefühl im Magen.
Abends leiden wir alle leicht unter der Höhenkrankheit, müssen uns zum Essen zwingen. Haben einen einmaligen Blick auf Moshitown und den Gletscher!

 

Bevor wir frühstücken, teilt uns Justin mit, dass gestern Abend ein Mitglied eines benachbarten Teams gestorben ist - der Mann war schon älter und litt unter Asthma.
Wir sind erschüttert - und haben nun noch mehr Respekt vor dem Berg.

4. Tag : 3900 - 4600 müM. Baraffo Camp, knapp 8 Stunden Marschzeit
zuerst müssen wir eine fast 300 m hohe Felswand überwinden, klettern ist angesagt! Die Träger schaffen Unglaubliches in ihren Sandalen und mit der schweren Last auf dem Rücken! Lange Strecke durch Felswüste, sehr hügelig
Erneut fantastische Sicht auf den Gipfel- aus allen Richtungen!


5. Tag : beginnt gegen Mitternacht mit der Gipfelbesteigung
Nicht richtig geschlafen, Herz rast. Stärkung mit Biscuits und heissem Tee. Es ist sehr kalt. Vollmond! Brauchen unsere Stirnlampen nicht, mühsamer Aufstieg durch Kies-/ Sandwege. Justin motiviert hervorragend, wäre am liebsten umgekehrt! Sind alle nach ca. 5 Stunden körperlich am Anschlag. Justin kontrolliert immer wieder unsere Pupillen, hält uns zum Trinken an. Müssen uns dazu zwingen.


6.30 Uhr ist Stella's Point erreicht, 5785 müM! Genau zum Sonnenaufgang, wir sind am Ende. Aber diese Aussicht und dieses Höhegefühl lässt alle Erschöpfung vergessen!

7.45 Uhr Uhuru - Peak, 5896 müM . höchster Punkt, "Dach Afrikas", wir haben es geschafft! Stehen auf dem Gipfel des Kilimanjaro!!!


Körperlich völlig erschöpft, kurzatmig aber überglücklich. Noch hat es einen Gletscher an dem wir vorbei gehen - aber wie lange noch?

Abstieg zum Baraffo Camp, ca. drei Stunden, zuerst rutschend dann gehend, allerdings im Schneckentempo. Justin ist sehr geduldig, wir brauchen dauernd Verschnaufpausen.
Im Camp zwei Stunden Schlaf, dann Mittagessen, dann geht der Abstieg weiter.
Wir fühlen uns richtig erholt!
4600 - 3500 müM. Millenium Camp, nochmals eine gute Stunde Marsch- wir bewegen uns wie schwebend!

6. Tag : 3500 - 1800 müM Mweka Gate , 4 Stunden Marschzeit
Bevor wir die letzten Kilometer unter die Füsse nehmen, überreichen wir unsere Trinkgelder - und unsere heiss begehrten "alten" Kleider an die Jungs. Sie freuen sich enorm darüber.
Letzter Blick auf den Kilimanjaro, Abstieg durch den Regenwald in die Wolken,
leider. Geht in die Knie, schöner Weg. Die letzten paar hundert Meter ist er von
Kindern gesäumt, die um Süssigkeiten betteln. Schade.
Am Gate wartet das Auto für den Rücktransport nach Arusha. Herrliches kaltes
Wasser!
Klar, dass wir uns zurück in der Zivilisation nebst der dringend benötigten Dusche
kalte Getränke und ein riesiges Abendessen gönnen!
Uebrigens sitzen im gleichen Lokal am Nachbartisch ein paar Europäer, die morgen mit der Kilibesteigung beginnen.....


Arusha - Bagamoyo, 12.10.

Kurz nach Acht sind wir bereits wieder unterwegs, immer noch körperlich erschöpft, mit grauenhaftem Wadenmuskelkater und verbrannten Gesichtern.
Mein Rucksack stinkt bestialisch: der Träger hat ihn auf der Kilibesteigung meist ohne T-Shirt getragen und meine Versuche, die Träger mit viel Seife zu reinigen waren bis jetzt erfolglos! Von daher bin ich froh, als wir unser Gepäck im Bus verstaut haben.
Der erste Höhepunkt des Tages folgt schon kurz nach der Abfahrt; wir passieren den Kilimanjaro und zum ersten Mal sehen wir diesen Riesen in seiner ganzen Pracht!
Als wollte er sich von uns verabschieden zeigt er sich ganz ohne Wolken!
Ein bisschen wehmütig werden wir schon - und natürlich auch stolz, dass wir dort auf dem Gipfel standen.

Wir haben den Fahrer gebeten, uns in Msata aus dem Bus zu lassen; der Ort liegt etwa auf halber Strecke nach Dar -es- Salaam und ist keine offizielle Haltestelle.
Wir wissen noch nicht, wie wir von dort weiter Richtung Küste kommen, hoffen auf einen Lastwagenfahrer.
Und einmal mehr haben wir Glück; nach äusserst kurzen Verhandlungen sitzen wir eingepfercht auf einem altersschwachen LKW.
Wir Frauen durften in der Kabine Platz nehmen, die Jungs sitzen mit der Ladung und unserem Gepäck auf der Ladefläche.

Im Laufe der Fahrt stellt sich jedoch heraus, dass die Jungs besser bedient sind als wir: der Beifahrersitz ist nämlich kaputt und bei jeder Bodenwelle bohren sich die lahmen Federn in unsere Hinterteile ( wir legen die ca. 64 km im Schneckentempo auf Feldstrassen zurück), zudem hat der Fahrer eine Ausdünstung, dass es uns ganz anders wird.......

Kurz vor dem Ziel gibt's einen Knall und das Geholper wird noch schlimmer- wir jaulen vor Schmerzen auf. Ein Reifen ist geplatzt, aber wir fahren weiter bis vor die nächste "Autowerkstatt".
Der Fahrer entschuldigt sich überschwänglich für die Panne und strahlt, als wir ihm trotz dem verfrühten Ende der gemeinsamen Fahrt den vollen Fahrpreis bezahlen.
Ich glaube, so schnell und erleichtert haben wir Frauen während der ganzen Reise nie die Rucksäcke geschultert!!!!
Der "Spaziergang" nach Bagamoyo ist dann doch bedeutend länger als angenommen und so sind wir alle erleichtert, als ein Taxi vorbei fährt und uns ins gewünschte Hotel bringt....
Wir finden eine Unterkunft erster Klasse - statt Zimmer vermieten sie Bungalows, in welche wir locker zu viert reinpassen.
Logisch, dass wir nach dieser staubigen Fahrt und dieser langen Zeit ohne Gewässer das Bad im Meer in vollen Zügen geniessen!!

Bagamoyo

Nach einem erneuten Gang zum Meer lassen wir uns das Frühstück so richtig schmecken- auch wenn uns die Deckenventilatoren beinahe wegwinden!
Auf Anraten des Hotelpersonals lassen wir die Kameras im Hotel zurück, auch wenn es schwer fällt.
Wir sind uns bewusst, dass es hier gefährlich ist.
Fasziniert sind wir von den alten Gebäuden aus Zeiten Deutsch-Ost-Afrikas; traurig, wofür sie während der Zeit des Sklavenhandels gebraucht wurden: in Bagamoyo wurden die Sklaven, welche die Tortur des Marsches durch das Innenland überlebt hatten nach Europa und Sansibar verschifft.
Am Hafen sieht man noch immer die riesigen "Markthallen", wo sie reingepfercht und versteigert wurden. Sogar die Eisenringe, wo man sie ankettete sind noch belassen worden.

So finden wir uns nach einer Weile am Hafen wieder, wo es einmal mehr zu verhandeln gilt:
Wir wollen morgen nach Sansibar segeln und suchen dafür ein Boot, eine sogenannte Dhow.
Natürlich ist dies schwierig, da die Fischer offiziell keine Touristen mehr transportieren dürfen.
Doch wie überall in Afrika ist es auch hier eine Frage des Preises und eine gute Stunde später sind wir völlig nassgeschwitzt am Ziel: ein Fischer nimmt uns morgen mit.
Tagsüber mit seiner Crew und der Ladung, da hätten wir zu einem fairen Preis auch noch Platz. Wir müssen uns allerdings im Büro des Hafenbüros registrieren lassen - falls etwas passieren sollte, würden unsere Namen und Passnummern an die Behörden weitergeleitet.
Hoffentlich.

Gegen Abend besuchen wir die alte Missionsstation; ein wunderschöner Spaziergang durch eine ca. 600m lange Mangobaumallee führt uns zum heutigen Museum.
Die Missionsstation war seinerzeit die erste christliche Kirche in Afrika und als Ausgangspunkt sämtlicher Missionare genutzt.
Im dazugehörigen Livingstontower wurde der Leichnam des gleichnamigen britischen Entdeckers und Sklavengegners noch eine Nacht gelagert, bevor er nach England verschifft wurde.....
Bagamoyo - Stone Town, Sansibar 14.10.

Dankbar nehmen wir vor unserer Abreise unsere frischgewaschene Wäsche entgegen, die Frauen hatten eine grosse Arbeit, all den Kilistaub rauszubekommen!
Am Hafen vorne werden wir tatsächlich schon von unserem Kapitän erwartet; die Dhow ist wegen der Flut schon weiter draussen, beladen und bereits voller Leute.
Wir hätten uns ja denken können, dass das halbe Dorf davon profitieren will, wenn Touristen quasi ihren Fahrtpreis mitfinanzieren!
Mit mulmigem Gefühl steigen wir zu - die Einheimischen sind uns zahlenmässig weit überlegen, wenn das nur gut geht!
Freundlicherweise haben sie eine Seite des Bootes für uns frei gelassen; als uns 10 Minuten später die Sonne auf die Köpfe brennt wissen wir auch wieso!
Der Schatten der Segel fällt auf die Einheimischen- Seite....glücklicherweise können wir uns mit unseren Tüchern ein eigenes kleines Segeldach basteln. Bei ca. 8 kmh kühlt der Fahrtwind nicht wirklich!!

Nach etwa zwei Stunden erhaschen wir einen ersten Blick auf Sansibar, knapp drei Stunden später legen wir im Hafen von Stone Town an.
Freundlicherweise begleitet uns der Kapitän noch zu Immigration, wir müssen unsere Pässe stempeln lassen. Sansibar hat eine eigene Regierung und versucht die Unabhängigkeit von Tansania zu erlangen.


Stone Town mit seinen engen Gassen, den hellen Mauern, den Kolonialbauten und dem arabischen Touch gefällt uns gut. Nur an die vielen weissen Gesichter und hohen Preise müssen wir uns erst noch gewöhnen.

Touristenherzen müssen hier höher schlagen; die vielen Marktstände lassen keine Wünsche offen, die internationale Küche ebenso wenig und die Organisation von Flügen, Uebernachtungen oder Ausflügen kann man alle in ein und demselben Büro erledigen!
Wir sind erleichtert, dass alles so reibungslos klappt!
Spicetour, 16.10.

Mit einem Kleinbus geht es heute auf Gewürztour; nicht umsonst wird Sansibar gewürzinsel genannt.
Nelken, Pfeffersträucher, Koreander, Vanille- , Muskatnuss - und Zimtbäume, Kakao und vieles mehr wächst hier auf verschieden Plantagen.
Die meisten Sprösslinge wurden seinerzeit von den Indern eingeführt und von den Einheimischen kultiviert.
Wir sind beeindruckt - und profitieren sehr vom enormen Wissen des Führers!

Am späteren Nachmittag ist die ganze Gruppe erschöpft und dankbar, als wir vor der Rückfahrt an einer wunderschönen Bucht eine Pause einlegen.
Und einmal mehr ein einmaliges Erlebnis: während wir schwimmen, zieht ein Gruppe Delphine an uns vorbei.....
Stone Town - Matemwe, 17.10.

Ich freue mich aufs Meer, der Lärm hier in der Stadt ist auch nachts enorm.
Als unser Fahrer eine Stunde später als ausgemacht in unserem Hotel auftaucht erleben wir eine Ueberraschung: plötzlich ist der Fahrtpreis doppelt so hoch wie abgemacht, da er "vergessen" hat uns die Bewilligung zu berechnen, die man hier braucht, um mit Touristen die Stadt zu verlassen.(Und weil er von unserem Hotel keine Provision einstecken kann!)
Ich könnte ihm vor Wut an die Gurgel springen als er uns das zum Besten gibt; kurzerhand lassen wir ihn stehen und finden schon nach kurzer Zeit einen Fahrer der uns zu einem vernünftigen Preis zum gewünschten Ziel bringt.

Nach knapp 2 Stunden erreichen wir Matemwe; Mohammeds Place ist klein und eher schwer zu finden, doch glücklicherweise kennt sich unser Fahrer aus .
Wir sind im Paradies gelandet!!
Nur vier Bungalows, freie Sicht aufs Meer, der Sand ist weiss und reicht bis vor unsere Türe, der Besitzer ist ein passionierter Koch, wir sind praktisch die einzigen Touris, es gibt fliessend Wasser - und abends sogar drei Stunden Strom vom Generator!!!
Spontan meint Mohammed, falls wir länger blieben und stets bei ihm essen, würde er uns einen guten Rabatt geben!

Nach einem kurzen Spaziergang dem Meer entlang erreicht man teure Resorts - und mit ihnen kalte Getränke und leckere Drinks!

Wir verbringen eine knappe Woche in diesem kleinen Paradies.
Die Muskelschmerzen und Blasen verschwinden schnell und wir verbringen die Tage mit lesen, baden, spielen, tauchen und schnorcheln.
Mohammeds Bungalows liegen mitten im Dorf, daher sind wir die Attraktion für die Kinder.
Permanent lungern sie um uns herum, liefern uns Kokosnüsse, soviel wir wollen und helfen uns Frauen bei der Muschelsuche.
Ihre kostbarsten Stücke kriegen wir nur im Tausch gegen Malstifte oder Murmeln.
Sie schleppen auch selbstgebastelte Holzsegelboote an - es widerstrebt uns, den Kindern Geld zu geben, da sie dieses eh ihren Eltern abliefern müssen. Aber da sind sie knallharte Verhandler und bestehen auf Bares!
Dafür erlauben sie uns, sie zu fotografieren. Schon die Kleinsten wissen hier, wie man überlebt!

Einer der Fischer nimmt uns auf seinem "Segelboot" mit, damit wir auf der anderen Seite des Riffs schnorcheln können. Unglücklicherweise legt sich der Wind, kaum dass wir losgefahren sind uns die Fahrt dauert ewig. Auch wird Mara durch das permanente Geschaukel seekrank: das Atoll wird lauter nicht nur von Schnorchlern besucht! Während wir im Wasser sind , tauchen diverse Fischer runter und fangen mit ihren Harpunen - in unseren Augen geschützte- Fische. Die Krabben sind ebenfalls unterwegs und tauchen immer vor unseren Brillen auf.
Zum Glück kommt für die Rückfahrt dann etwas Wind auf.
Alles in allem ein abenteuerlicher aber eher enttäuschender Ausflug

Auch wenn das Wetter teilweise ein bisschen durchzogen ist, haben wir beschlossen hier auch wieder Tauchen zu gehen. Die Tauchbasis kann sich keinen finanziellen Ausfall leisten und so fahren wir trotz Wind und Regen etwa eine halbe Stunde mit dem Kleinbus aus dem Dorf raus, bis wir das Tauchboot erreichen. Ob wir heute überhaupt etwas sehen bei dieser Witterung?
Wir werden positiv überrascht ; immer wieder kommt die Sonne durch und lässt die wunderschönen Korallen leuchten! Auch sehen wir verschiedene Riesenschildkröten, Rochen und riesige Fischschwärme...
Das Mittagessen an Bord besteht aus Unmengen frischen Früchten, kleinen Häppchen und schmeckt herrlich.
Auch der zweite Tauchgang gefällt uns - zumal das Wetter in der Zwischenzeit besser nicht sein könnte.....

Unsere letzten Tage in Afrika verbringen wir somit am Meer -, es fällt uns einmal mehr schwer Abschied zu nehmen.
Diese ruhigen Tage hier an Ort und Stelle haben auch geholfen, all die vielen Eindrücke der vergangen Wochen zu verarbeiten und die Gedanken zu ordnen!

Wir werden diese Reise in wunderbarer Erinnerung behalten, immer wieder an die afrikanischen Farben zurück denken und diese Sehnsucht spüren.
Und irgendwann, irgendwann werden wir zurückkehren...