Start












Ein Wort des Präsidenten


Die Buchemer Freilichtspiel-Tradition

Von der "Rotlaubbuech" über "Oberst Hirzel" zur "Schwarzen Spinne"


Im Jahre 1989 feierte die Gemeinde Buch am Irchel ihr 900-jähriges Bestehen, d.h. im Jahr 1089 wurde Buch chronikalisch zum ersten Mal erwähnt. Zu diesem Anlass wurde das Freilichtspiel "d'Rotlaubbuech" eingeübt, eine Sage über einen Brudermord im nahe gelegenen Stammberg. Geplant waren ursprünglich nur 3 Aufführungen für die Dorfbevölkerung mit je 360 Sitzplätzen. Bald erwies sich aber unser Spiel als ein eigentlicher Renner. Obwohl wir alle ahnungslose Laien waren, wurden wir sprichwörtlich überrannt. Aus den geplanten 3 Aufführungen wurden letztlich deren 9. Dieser Erfolg war der Ansporn für weitere Spiele.

Im Jahre 1991, im Rahmen der CH 91 - das 700 Jahr Jubiläum der Eidgenossenschaft -, spielten wir das selbe Stück erneut. Und wieder fand es erstaunlichen Anklang, sodass trotz einiger Zusatzvorstellungen viele Interessierte abgewiesen werden mussten. Zwar sind die schauspielerischen Leistungen gegenüber 1989 gestiegen, aber das bekannte "Kribbeln im Bauch" bei den Schauspielern war nicht mehr so intensiv zu spüren wie 1989. Bereits hat sich also eine gewisse Routine bemerkbar gemacht.

Im Jahre 2004 bereitete sich unser Dorf wiederum mit unermüdlichem Einsatz darauf vor, ein Stück seiner Geschichte zu spielen. Der Titel hiess "Oberst Hirzel", geschrieben von Thomas Ganz. Salomon Hirzel war der letzte Gerichtsherr von Wülflingen und Buch und besass in Buch am Irchel ein Jagdhaus. Das Motiv dieses Spiels war sein ausschweifendes Leben und der damit verbundene Niedergang seiner Herrschaft.
Ca. 9000 Gäste haben in 15 ausverkauften Aufführungen mit uns diese "tragischen Ereignisse" erlebt, bevor dann am 1. August der Vorhang endgültig fiel.

Im Jahre 2010 steht nun ein neuer Theatersommer bevor. Bereits könnte man von einer Buchemer Freilicht-Tradition sprechen. Diesmal werden wir aber auf den regionalen Bezug verzichten, wir wagen uns hinaus in die Weltliteratur. "Die schwarze Spinne" von Jeremias Gotthelf hat uns fasziniert. Geplant sind 15 Aufführungen von Ende Juli bis Mitte August. Dabei erwarten wir ca. 13'000 Besucher.
Wir sind überzeugt, dass auf unserer Talwiese am Waldrand die volle urtümliche Kraft von Gotthelfs Geschichte die Menschen berühren wird. Lassen Sie sich mitreissen.
Wir würden uns freuen, Sie auch an einer unserer Aufführungen begrüssen zu dürfen.

Kurt Ganz